Ich bin kein Künstler – das habe ich schriftlich und amtlich.
Und was ist schon ein Mensch?
Teilchen in der Zentrifuge des Materialkapitalismus.
Hoch angereichert, nur mehr gefährlich.
Auf meiner Existenzberechtigungskarte ist vermerkt: geringwertiger Selbstüberschätzer, sofort abschreibbar, wenn Liquidität erschöpft. Zu alt um noch gesund zu sein.
Triften manchmal meine Bilder in ´s Beliebige, was soll ´s? Schwindet mir der Sinn, wen kümmert ´s?
Der Un-Künstler in mir, soll auch zu seinem Recht kommen.
Mensch, - was soll das sein? Eine gieronautische Fehlgeburt?
Infernale Weltraumpest? Aus Sternenstaub?
Vielleicht nur ein sich selbst überschätzender nackter Affe. Trivial umgetrieben von Hormonen und evolutionärer Willkür.
Was braucht es da noch einen Künstler?
Das Individuum ist tot. Es lebt das Imperiale Ausbeuterprogramm der invasiven Art.
Existenzberechtigungskarte vorweisen bitte.
Dort geht es zum historischen Müll. Unnütz steht drauf.
Die grobe Vormacht der Mörder und Peiniger im Verschleierungsmäntelchen giert, - pardon, regiert, in weltumspannender, geopolitischer Habsucht. Da ist freilich alles erlaubt. Wie immer schon, der Mächtigere, schafft das Klima. Das soziale Klima. Die Kultur. Der Künste bedarf er heute nicht mehr. Kunstsinnig sind die Auslaufmodelle. Das sind Nischenbeschäftigungen. Wer noch an Bücher glaubt, wer Wissen zwischen Leder gebundenen Buchdeckeln vermutet, mit Goldschnitt, mit Goldprägung, der ist schon ausgestorben. Das Wissen ist in deiner Hand. Gaukelschei.. sagt man nicht. Allmachtshandy mit Existenzberechtigungsfunktion.
Vollkommen unverdächtig. Politisch erwünscht und gefördert. Blutsaugerfreundlich.
Im goldenen Käfig der Musealen Geschäftetreiber. In ihren Messen und Museen gilt die Berechtigungskarte. Eine Kaste und noch eine Kaste. Kassenpatient. Das Kultkasterl für Homophilie. Kunst und Kultur, eine therapeutische Abteilung, wie Sport und Unterhaltung, Formatierung der Existenzberechtigten. Beschäftigung für Grund- und Bodenlose. Für Treib-Gut oder Schlecht.
Bilder mit Vermittlungscharakter, dachte ich, anschauliche Verherrlichung menschlicher Genüsse und Leiden, wer soll sie lesen?
Wozu? Bringt das Pluspunkte auf der Existenzberechtigungskarte? Xi Jinping?
Wer soll das in ihrer ursprünglichen Kraft noch erahnen?
Die innere Wucht der Selbsterkenntnis?
Kreativität ist nicht für den individuellen und persönlichen Gebrauch bestimmt.
Ich bitte um eine Finanzamt-befreite Spende. Bitte, bis mein Beutel klingelt. Dann wird vielleicht meine Karte verlängert.
Pfeffersack und Potosi, die Achse der geostrategischen Raublust. Es ändert sich nichts. Und doch erkennen die meisten gar nichts. Konsumistische Verbraucher.
Wo einst die Machtgeometrien durch Segelschiffe und Handelskontore der Welt ihr materialistisch- kapitalistisches Korsett aufgezwungen haben, da stehen heute die Flugzeugträger Amerikas und regeln mit Vorteilsnahme den Internationalen Warenverkehr.
Im Namen der Freiheit.
Intelligenzferne Schichtler. Kastengefangene.
Kasterlwisser. Schachtelsatz-nicht-Versteher.
Blinde. Das gut organisierte Unwissen ist die Kernstrategie der Reichen und Machtversessenen. Die Bildung, Zugang zu Wissen soll kosten, muss teuer sein, sonst ist es nichts wert.
Wissen soll verwirren, einseitig sein. Global ausbeuterisch – ja, human brüderlich, nun ja, das können wir uns nicht leisten.
Gewählt haben mich die Reichen und Schönen. Die machen mich mächtig. Das arme Vieh, die Schachterlkrabbler, die stellen eine numerische Clownerie dar. Eine Karterl- und Kreuzerl-Demokratie eben.
Die Reichen lassen es sich schreiben, das Prüfungs-Bla-Bla. Die Gesetze, ihre Rechte. Das Ritual der Unterdrücker, die Weltordnung der tierischen Willkür, die Affen im Bildungskäfig, wenn die Reichen und Mächtigen nur nicht so blöd wären.
Ich darf sie nicht darstellen, wie sie mir vorkommen. Diese künstlerische Freiheit habe ich nicht.
Wo die Macht ist, hat das Gute Sendepause.
Wie mächtig muss einer sein, um sich die Schwäche leisten zu können, anderen einen Vorteil zu überlassen?
Wir sind Tiere. Humanismus ist albern. Naziregime? Absolutisten? Nationalisten, Wirtschaftsmonopolisten?
Totalitaristen.
Wer gewonnen hat, ist Sieger. Sieger haben die Macht erobert. Mit Ihren Steuerforderungen nehmen sie das Recht auf Schutzgelderpressung in Anspruch und decken das locker mit demokratischen „Selbst gewählt“ Schleiern zu, was sie verbrochen haben.
Es siegen ja immer nur die Guten. Da steht Gottes Willkür dafür gerade. Das Recht des Stärkeren ist auf ihrer Seite. Und es gibt nur diese.
Künstler sein wäre lebensbejahender ehrfürchtiger Diener der erhabenen Schönheitsfähigkeit der Menschlichen Art zu sein. Möchte, könnte, hätte, gerissen ist die Fahrradkette.
Ist es aber nicht. Geht nicht. So nicht. Nebel über den Niederungen.
Einige von ihnen haben vor der Zeit genug. Der göttliche Ratschluss ihnen auch ein Plätzchen im Himmerl zuzuweisen, geht ihnen afterwärts vorbei.
Es ist nur gut und schön, wenn es so empfunden werden kann und dafür sind wir zu verschieden. Einer macht- und geldgierigen Bande ist es nicht als schön und gut zu verkaufen, Armen Bildung und Reichtum zu bescheren.
Da könnten Kräfte auferstehen, deren dankende Antwort auf Jahrzehnte und Jahrhunderte gröbsten Missbrauches, unhöflich ausfallen.
Also Danke. Was soll Kunst und Künstler?
Dung drüber. Vergesst es. Ich bin kein Künstler.
Ping Pong.